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Truck Charging im Alltag: Wie Unternehmen E-LKWs erfolgreich laden

Frühmorgens auf einem Logistik-Hof in Deutschland: Die ersten Fahrer:innen rollen mit ihren E-LKWs an. Während in der Verladehalle noch die Paletten sortiert werden, hängen die Fahrzeuge bereits an den Ladepunkten. Später am Tag geht es auf die Autobahn und spätestens an der Rampe beim Kunden zeigt sich, wie gut die Ladeplanung wirklich funktioniert.

ein LKW steht vor einer HYC 200-400 Schnellladestation

Genau hier entscheidet sich, ob Elektromobilität im schweren Verkehr praktikabel ist oder im Alltag ins Stocken gerät. Denn anders als beim PKW muss für E-LKWs jede Minute durchgeplant sein: Standzeiten sind Ladezeiten, Routen müssen exakt kalkuliert werden, und das Zusammenspiel von Depot, Unterwegs-Laden und Kundenstandorten wird zur Schlüsselfrage.

Die drei zentralen Ladeszenarien für E-LKWs

1. Laden im Depot – die Basis der Ladestrategie

Für viele Logistiker ist das Depot der „sichere Hafen“: Hier stehen die Fahrzeuge nachts oder zwischen den Schichten und können in Ruhe geladen werden.

  • Vorteil: Planbare Ladezeiten, oft günstigere Stromtarife.
  • Herausforderung: Hohe Ladeleistungen erfordern Netzanschluss-Checks und Lastmanagement.
  • Praxisbeispiel: Ein regionaler Lebensmittelhändler setzt auf E-LKWs für die tägliche Belieferung seiner Filialen. Die Fahrzeuge werden nach der Rückkehr ins Depot an DC-Ladepunkte angeschlossen. Über ein intelligentes Lastmanagementsystem werden die Ladevorgänge so verteilt, dass nachts die verfügbare Netzleistung optimal genutzt wird. Morgens starten alle Fahrzeuge mit voller Batterie in die nächste Tour.

2. Laden unterwegs – die Flexibilität auf der Langstrecke

Nicht jede Route lässt sich mit Depot-Laden abdecken. Besonders auf der Langstrecke wird Public Charging oder HPC (High Power Charging) wichtig.

  • Vorteil: Reichweitenverlängerung für Ferntransporte.
  • Herausforderung: Noch eingeschränkte HPC-Infrastruktur speziell für LKW (Zufahrt, Stellfläche, Ladeleistung).
  • Praxisbeispiel: Ein Spediteur im Fernverkehr nutzt fest eingeplante Stopps an Schnelllade-Hubs entlang der Autobahn. Die Disposition integriert Ladezeiten mit den gesetzlich vorgeschriebenen Pausen der Fahrer. So entsteht kein Zeitverlust, während die Fahrzeuge innerhalb von 45 Minuten genug Energie für die nächste Etappe tanken.

3. Laden an der Rampe – Energie tanken während der Logistikprozesse

Ein Ansatz mit großem Potenzial: Ladepunkte direkt dort, wo ohnehin Standzeiten entstehen – an den Rampen beim Kunden oder Logistikpartner.

  • Vorteil: Effizienzsteigerung, weil Standzeit = Ladezeit.
  • Herausforderung: Abstimmung mit Standortbetreibern und zusätzliche Investitionen.
  • Praxisbeispiel: Ein Handelsunternehmen hat an seinen Distributionszentren DC-Lader direkt an den Anlieferungsrampen installiert. Während die LKW entladen werden, laden sie parallel ihre Batterien. Für die Fahrer entsteht kein zusätzlicher Aufwand – und die Fahrzeuge sind sofort wieder einsatzbereit für die Rücktour.

Erfolgsfaktoren für Truck Charging

  • Netzintegration: Hohe Ladeleistungen (mehrere 100 kW) machen frühzeitige Netzplanung unverzichtbar.
  • Lastmanagement: Intelligente Steuerung verhindert Lastspitzen und senkt Energiekosten.
  • Planungstools: Digitale Systeme integrieren Ladezeiten nahtlos in die Routenplanung.
  • Förderungen: Förderprogramme wie KsNI senken die Investitionskosten erheblich.

Fazit

E-LKWs lassen sich nur dann wirtschaftlich betreiben, wenn das Laden Teil der gesamten Logistikstrategie wird. Ob im Depot, unterwegs oder an der Rampe – jedes Unternehmen braucht ein maßgeschneidertes Konzept.

Wer frühzeitig plant, Netzanschlüsse prüft und Ladezeiten in die Disposition integriert, kann den Umstieg auf Elektromobilität im Schwerlastverkehr erfolgreich meistern.

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ein Mann hält den Stecker einer HYC 200-400 Schnellladestation hinter einem LKW